Die Blumenrevolution
ein «abscheuliches Mysterium»
Vor 135 Millionen Jahren trat eine neue Gruppe von Pflanzen auf: die Angiospermen oder Blütenpflanzen. Der bemerkenswerte Erfolg dieser neuen Lebensform bleibt bis heute ein unerklärtes Rätsel, das Charles Darwin 1879 als «abscheulich» bezeichnete.
Damals bestimmten Moose, Farne und Nadelbäume die Landschaft. Ihre Vermehrung war vom Wind und vom Wasser abhängig, die Sporen und Samen verbreiteten. Vor 135 Millionen Jahren traten Blumen und Früchte auf und färbten die Landschaft ein: Es war die Revolution der Blütenpflanzen, die dank der Insekten zu einer effizienteren Bestäubung übergingen. Innerhalb von 30 Millionen Jahren haben sie die Oberhand gewonnen und machen 40 % der Pflanzenfamilien aus. Andere Pflanzen verschwanden oder beschränkten sich auf Lebensräume, die für Insekten weniger attraktiv waren, wie zum Beispiel die Berge.
Die genauen Gründe für diesen rasanten Erfolg bleiben ein Rätsel. Die Bestäubung durch Insekten ist zwar präziser, erfordert jedoch einen hohen Energieaufwand der Pflanzen, insbesondere, um den Nektar zu produzieren und ihre Bestäuber anzuziehen.

Wussten Sie schon?
Bis heute sind die ältesten Blütenpflanzen 160 Millionen Jahre alt. Ihre Fossilien wurden in der chinesischen Provinz Liaoning entdeckt.
