Die Erde, ein Schneeball
Vor 720 Millionen Jahren begann sich die Erde abzukühlen und alle Ozeane zu gefrieren: Dies war der Anfang einer langen, kryogenen Periode, der Sturtischen Eiszeit.
Mindestens zweimal verwandelte sich die Erde in eine riesige Schneekugel: zuerst vor 2,4 Milliarden Jahren während der Huronischen Eiszeit und dann während der kryogenen Eiszeiten. Diese dauerten von 720 bis 635 Millionen Jahre BP und umfassten die Sturtische (720–660) und die Marinoische (650–635) Eiszeiten.
Diese Ereignisse spielten sich nicht im menschlichen, sondern im geologischen Massstab ab: So dauerte die Sturtische Eiszeit, die uns hier interessiert, 60 Millionen Jahre. Man hatte also genügend Zeit, Sonnencreme, Surfbretter und Fächer zu vergessen.
Wie bei allen beschriebenen Phänomenen wurde diese Eiszeit durch mehrere miteinander verbundene Faktoren verursacht: die noch junge Sonne, die damals 6 % weniger Wärme abstrahlte, die Zyklen der Erdumlaufbahn, die Spaltung des Superkontinents Rodinia, vulkanische Aktivitäten, die Zunahme der Wasserdampfmenge in der Atmosphäre und damit der Niederschläge, der Rückgang der Treibhausgase und… brrr!
